Als würde man etwas Verbotenes tun: gebackene Asseln
Die beiden Forscher Oonincx und Dierenfeld haben 2012 herausgefunden, dass Kellerasseln viel Calcium sowie Fett und Protein enthalten und einen nützlichen Beitrag zur Ernährung leisten könnten. Das hat uns interessiert – noch mehr aber, wie man die Krebslein fängt und zubereitet. Und am allermeisten, wie man sie gegessen bekommt und wonach sie schmecken.
Also lautet der Beschluss, dass man in den Garten muss. Blumentöpfe rücken und die flinken Urtiere mit einer Gartenschaufel aufsammeln. Aus dem Wasserglas wollten sie gleich abhauen, weshalb wir sie in ein bauchiges Einmachbehältnis umgefüllt haben. Praktischer Nebeneffekt: Erde und Steine wurden beim Umladen gleich aussortiert.
In der Küche gaben wir die Asselmischung – ein paar Mauerasseln werden dabei gewesen sein – in ein Sieb, spülten sie gut ab und trockneten sie (einfach die Unterseite des Siebes mit einem Handtuch abreiben). In einer Pfanne mit siedendem Öl haben wir die Sammlung einige Minuten ausbacken.
Tja, und dann kam der Lackmustest: Kriegt man das in den Mund?
Erstmal schnuppern. Riecht gut nach gegrilltem Schweinebauch. Nochmal von links nach rechts auf dem Teller herumschieben. Noch ein Foto machen. Sich sagen, dass es ein Problem im Kopf ist. Was hält einen eigentlich ab? Es ist nicht Ekel, es ist nicht Angst. Es fühlt sich mehr an, als würde man etwas Verbotenes tun, als dürfe man das nicht essen. Nahrungsmitteltabus sitzen tief. So tief atmen wir ein. Nehmen einen Löffel und tun‘s. Konsistenz der gebackenen Asseln: wie Mürbeteig. Geschmack: Wie frittierte Schweineschwarte. Fazit: recht lecker.
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